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ISBN 978-3-931693-26-8 (alte ISBN 3-931693-26-0)

Titel: Langzeitergebnisse bei Bestrahlung von Uveamelanomen mit 106Ru/106Rh-Applikatoren. Inaugural-Dissertation.
2. erweiterte Auflage 1998, mit englischem Abstract
Lieferumfang: 120 Seiten 15 x 21cm, 23 Abbildungen, gebunden
Preis: EUR 45,00

Abstract

Das maligne Melanom der Aderhaut ist der häufigste primäre Tumor des Auges bei Erwachsenen. Die vorliegende Studie zeigt die Langzeitergebnisse der Bestrahlung von Uveamelanomen mit lokalen 106- Ruthenium/106-Rhodium-Applikatoren. Zusätzlich werden in mehreren Multivarianzanalysen die Risikofaktoren zu Überlebensrate, Metastasierung und verschiedenen (erwünschten und unerwünschten) Wirkungen der Strahlentherapie dargestellt.

Bei dem vorliegenden Patientengut (1100 Patienten) liegt die globale 5-Jahres-Überlebensrate bei 80.5%, wenn man alle Patienten ohne einen malignen Zweittumor berücksichtigt. Da das durchschnittliche Alter der Patienten bei Behandlungsbeginn recht hoch ist (hier 56.57 Jahre), haben jüngere Patienten eine erheblich bessere Prognose: bei ihnen liegen die 5- und 10-Jahresüberlebensraten bei 90.3 (30-40 Jahre bei Behandlungsbeginn).

Je nachdem, was unter "brauchbarem" Visus verstanden wird, lassen sich bei einer beträchtlichen Zahl von Patienten gute Ergebnisse zeigen: Nach Bestrahlung haben etwa 34.5% der behandelten Patienten auf dem betroffenen Auge einen Visus von 0.2 oder mehr, während es vor der Behandlung 77.3% waren.

Für diese 34.5% der Patienten wäre eine Enukleation auf gar keinen Fall vertretbar gewesen, vor allem dann nicht, wenn man die guten Überlebensraten berücksichtigt. Für das gesamte Patientenkollektiv muss gesagt werden, dass die Rutheniumbestrahlung gute Langzeitergebnisse erbringt. Die errechnete 10-Jahres-Überlebensrate liegt bei 61.7% (ohne Patienten mit malignem Zweittumor) und bei den 30-40-jährigen bei Behandlungsbeginn sogar bei 83.5%.

Der wichtigste Faktor für die Prognose quoad vitam ist die Metastasierung. Die wichtigsten Faktoren für das Auftreten von Metastasen sind die Lage des Tumors (periphere Tumoren haben eine schlechte Prognose, die Entwicklung eines Rezidivs (bei zu geringer Strahlendosis, oder hoher Tumorprominenz vor Bestrahlung), und ein großer Tumordurchmesser vor Bestrahlung. Die Faktoren Tumordurchmesser und Tumorhöhe werden bereits bei der Einteilung des Tumors nach dem TNM-Schema berücksichtigt.

Günstig auf die Prognose bezüglich einer Tumorzerstörung wirkt sich aus, wenn ein Tumor eine geringe Höhe vor der Bestrahlung hatte, wenn er in geringer Entfernung zur Papille liegt und wenn sich nach der Bestrahlung eine Narbe bildet. Patienten mit Tumoren in Papillennähe haben jedoch einen starken Visusverlust zu erwarten. Interessant ist, dass die beiden Ereignisse "retinale Blutung" und ,Abtrennen eines geraden Muskels bei der Applikatoraufnähung" einen günstigen Einfluss auf die Tumorzerstörung zeigen, wobei der letztere Faktor nur bei peripher liegenden Tumoren vorkommt und mit einer veränderten Durchblutungssituation im Tumorbereich erklärt werden könnte.

Risikofaktoren quoad vitam: 1. Metastasierung 2. Entwicklung eines malignen Zweittumors 3. hohes Alter des Patienten 4. Fehlen einer Strahlennarbe 5. großer Tumordurchmesser vor Bestrahlung

Risikofaktoren für die Metastasierung: 1. papillenferner peripherer Tumor 2. Auftreten eines Rezidiv 3. großer Tumordurchmesser vor Bestrahlung

Einflussfaktoren zur Tumorzerstörung: 1. Korrelation mit sekundärer Optikusneuropathie 2. Tumorhöhe vor Bestrahlung 3. geringe Entfernung des Tumors von der Papille 4. Enukleation nach Bestrahlung

Günstige Faktoren zur Tumorzerstörung (Enukleation nicht berücksichtigt): 1. geringe Tumorhöhe vor Bestrahlung 2. retinale Blutung 3. geringe Entfernung des Tumors von der Papille 4. Entstehung einer Strahlennarbe

Risikofaktoren für Rezidive: 1. geringe Dosisleistung 2. hohe Tumorprominenz vor Bestrahlung 3. Auftreten von Metastasen 4. Fehlen einer Strahlennarbe

Risikofaktoren der Optikusneuropathie (ohne Strahlenretinopathie): 1. geringe Entfernung des Tumors von der Papille 2. Amaurose während Bestrahlung 3. Dosis (Sklerakontakt-) 4. geringe Tumorhöhe vor Bestrahlung 5. Entwicklung Strahlennarbe 6. retinale Blutung 7. Bindehautchemose während Bestrahlung

Risikofaktoren der Strahlenretinopathie (ohne Optikusneuropathie): 1. Tumorblutung 2. retinale Blutung 3. geringe Entfernung des Tumors von der Papille 4. geringe Tumorhöhe vor Bestrahlung

Weitere Einzelheiten, die genauen statistischen Daten und Berechnungen sowie der Vergleich zu anderen Studien und die kritische Diskussion entnehmen Sie bitte der gedruckten Fassung.


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